Klosterbrauerei

…oder „Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt!“

Schwester Doris stemmt erstmal vier Bierkästen zur Seite, ein Kunde wartet noch, bevor sie uns begrüßt. Sie ist Bayerns einzige klösterliche Braumeisterin und feierte 2016 ihr 50.Dienstjubiläum. Gebraut wird im Kloster Mallersdorf einmal pro Woche, 3000 Hektoliter Bier im Jahr, davon sind ca. ein Fünftel für den Eigenbedarf, der Rest wird verkauft. Es gibt Helles, Zoigl und Bock. Weizen und Dunkles mag Schwester Doris nicht, wird also auch nicht hergestellt. Brauen, Abfüllen, Etikettieren, Putzen – alles macht sie zusammen mit der 81-jährigen Schwester Regelind und einem Angestellten selbst. Eigentlich wollte sie ja Krankenschwester werden, weil aber jemand in der Brauerei gebraucht wurde, machte sie dort ihre Ausbildung – das erste Bier hat sie mit zugehaltener Nase getrunken, erst nach ihrer Meisterprüfung. Geduldig beantwortet sie alle Fragen und führt uns in ihr Allerheiligstes, die Braustube – an der Wand ein Kruzifix, der Goldene Meisterbrief und das Reinheitsgebot an der Wand. Kurz vor Feierabend werden wir noch zu einer Bierverkostung im Klostergarten eingeladen. Das Bier sollen wir aus der Flasche trinken, denn dann küssen wir bei jedem Schluck die Braumeisterin, sagt Schwester Doris und grinst dabei.